Gelsenkirchen ist Age-friendly City

Seniorenarbeit in Gelsenkirchen

Die erfolgreiche Gestaltung des demografischen Wandels gehört in der heutigen Zeit zu den wichtigsten kommunalen Aufgaben. Dabei geht es vor allem darum, Antworten und Lösungen für die wachsende Zahl alter werdender Menschen zu finden. Und das auf beteiligungsorientierte Weise, also gemeinsam mit ihnen, denn die Vorstellungen vom Älterwerden sind so vielfältig wie die älteren Menschen selbst.

Dass sich die Stadt Gelsenkirchen dessen seit langem bewusst ist, zeigt sich mitunter in dem 50jährigen Bestehen des Beirates für Senioren, der seit 1975 ohne Unterbrechungen den Belangen älterwerdender Menschen ein politisches Gehör verschafft.

Seitdem hat sich die Seniorenarbeit in der Stadt Gelsenkirchen stetig weiterentwickelt. Ein besonderer Meilenstein markiert hierbei die Erarbeitung des ersten Masterplans Seniorenarbeit in 2005 durch die damals neugeschaffene städtische Koordinierungsstelle Senioren- und Behindertenbeauftragter. In Kooperation mit nahezu allen Akteuren der Seniorenarbeit wurden daraufhin die etablierten Beratungs- und Unterstützungsstrukturen aufgebaut und unser Verein, also das Generationennetz Gelsenkirchen e.V., gegründet.

Leuchtturm kommunaler Netzwerkangebote

Mittlerweile können die Gelsenkirchener:innen somit auf ein Hilfe- und Unterstützungsnetzwerk zurückgreifen, welches alle Kompetenzen rund um das Älterwerden bündelt: Das Generationennetz Gelsenkirchen e.V., 2021 durch das Land Nordrhein-Westfalen als Leuchtturm in der Kategorie Netzwerkangebote ausgezeichnet, vereint unter seinem Dach Wohlfahrtsverbände, Pflegeunternehmen, Krankenhäuser, Kirchen- und Religionsgemeinschaften, Wohnungswirtschaft sowie bürgerschaftlich Engagierte als auch Privatpersonen.

Unser fortwährendes Ziel ist es, den älteren Bürger:innen in Gelsenkirchen ein selbstbestimtes und selbstständiges Leben im vertrauten Wohnumfeld zu ermöglichen. Es wurden vielfältige Strukturen geschaffen, die es älteren Bürger:innen ermöglichen, partizipativ an den Prozessen mitzuwirken. Viele lokalpolitische Themenfelder des demografischen Wandels wurden somit beteiligungsorientiert angefasst und gelöst.

„Babyboomer“ bringen neue Herausforderungen

Doch nun steht Gelsenkirchen erneut vor einer ganz besonderen Aufgabe: Die geburtenstarken Jahrgänge wechseln aus dem Arbeitsleben in die nachberufliche Lebensphase. Aktuell ist etwas mehr als ein Viertel der Menschen in Gelsenkirchen 60 Jahre oder älter. Nicht nur die Gruppe der Älteren wächst deutlich, sondern mit ihr auch die Vielfalt an Themen. Die sogenannten Babyboomer bringen neben zahlreichen Ressourcen auch viele unterschiedliche Bedürfnisse mit. Diese Entwicklung hat die Stadt Gelsenkirchen gemeinsam mit dem Generationennetz zum Anlass genommen, um mit der Neuauflage des Masterplans „Gut älter werden in Gelsenkirchen 2035“ kommende Themen zu fokussieren und für eine kommunale Seniorenpolitik mit Weitblick zu sorgen.

Um dem demografischen Wandel weiterhin erfolgreich zu begegnen und die Vernetzung über die Landesgrenzen hinweg zu forcieren, war ein Ziel des Masterplan Senioren, dem globalen Netzwerk „Altersfreundliche Stadt“ (Global Network for Age-friendly Cities and Communities; GNAFCC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beizutreten und den Wissenstransfer des Netzwerkes aktiv mitzugestalten.  Zudem ist es beschriebenes Ziel, die gute Seniorenarbeit in der Stadt Gelsenkirchen nochmals sichtbarer zu machen und gute Beispiele aus der Praxis in die Arbeit in Gelsenkirchen zu implementieren.

Durch die Aufnahme in das weltweite Netzwerk kann die Stadt Gelsenkirchen von den Erfahrungen von über 1.700 Städten und Gemeinden sowie Expert:innen profitieren. Gelsenkirchen ist neben den Städten Hamburg, Stuttgart, Heidelberg, Radevormwald, Münster und dem Bezirksamt Pankow erst die siebte Stadt in Deutschland, die nach einem umfangreichen Bewerbungsverfahren in das Netzwerk aufgenommen wurde.

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